Wie es in meinem Umkreis bekannt ist, suche ich momentan eine Stelle.
Bei einem, so in das Leben einscheinden Problem, ist es gut, wenn jemand zumindest am Weinstand bei einem süffigen Gläschen Wein über seine Probleme sprechen kann.
Heute saß eine Gruppe Rentner an meinem Tisch.
Da ich noch an die Weisheit des Alters glaube, fing ich an, von meinem Problem zu erzählten, eine Stelle zu finden.
Schliesslich hatte ich jahrelang im sozialen Bereich gearbeitet und auch immer Weiterbildungen besucht, die ich erfolgreich abgeschlossen hatte.
Eine der Damen sah mich daraufhin prüfend an und erwiederte: "Du bist immer so nervös. Das wirkt nicht sehr professionnel! Vielleicht liegt es daran?
"Ich hatte einen Zusammenbruch, wegen meinem Studium und meinem Ex-Freund, der im Krisengebiet Entwicklungshilfe geleistet hat", antwortete ich, "Das war zu viel auf einmal gewesen, und da es mein Leben grundlegend verändert hat, bleibt mir halt der kleine Tick.! Das kann ich jetzt auch nicht ändern.
"Es gibt Menschen, die stört das! Und von jemanden in einer Führungsposition wird das anscheinend nicht akzeptiert", erklärte sie mir.
Diese Feststellung machte mich bestürzt, daher anwortete ich schnippisch: "Ich bin wohl nicht die Einzige, die einen Zusammenbruch hatte, und davon einen Tick zurück behält. Ganz im Gegenteil, bei meiner bisherigen Arbeit mit den Arbeitslosen störte das überhaupt nicht, denn viele haben das gleiche Problem."
Einen Moment herrschte Stille am Tisch, dann kam die überraschende Antwort: "Daher sind sie ja auch arbeitslos!
Jetzt war ich doch empört:
"Das finde ich aber heftig," antwortete ich daher scharf, "da hilft man oder frau im Ausland, wo sonst keiner hingehen will, damit es hier in Deutschland friedlich bleibt, und als Dank wird man dann weggeschlossen, wenn es um eine Stelle im Heimatland geht. Ich muss wohl wieder nach Frankreich gehen, für meinen ehemaligen Träger, der von einem Franzosen geleitet wurde, war das kein Problem.
Wieder war es einen Moment ruhig und wir profitierten von der Stille, um an unseren Gläsern zu nippen.
Dann fragte die ältere Dame: "Was sagt denn dein Freund dazu?"
"Das ich gut kochen kann", antwortete ich amüsiert.
Dann fing sie an zu erzählen: "Bei mir war das früher auch nicht so einfach mit meiner Stelle."
"Warum?", fragte ich, neugierig geworden.
"Als ich meine Lehre als Verkäuferin gemacht habe, durfte ich mich den ganzen Tag nicht hinsetzen. Ich habe noch heute einen Bandscheibenschaden davon."
Jetzt war ich doch erstaunt und fragte nach: "Durftest du dich auch nicht hinsetzen, wenn kein Kunde da war?"
"Nein", antwortete sie resigniert, "das auch nicht."
"Ups!", antwortete ich, "Ich glaube, ich verstehe jetzt die HARTZ IV - Empfänger. Das hätte ich wohl nur eine Woche durchgehalten, dann hätte ich mich wohl auf ein Regal gesetzt und wäre entlassen worden.
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